Jakobsweg 2019

Tag 6 – von Vucherens nach Lausanne (27km)

Meine Lieben

Nach einer ruhigen Nacht verliessen wir heute Morgen um 07:00h unsere Unterkunft und machten uns auf den Weg nach Lausanne.

Rückblickend war dies die bisher angenehmste Strecke, denn mehr als 90% führte durch wunderschöne Wälder, was uns Kühlung und Schatten bescherte. Bei dieser Hitze ein Genuss!

Die letzen ca. 4km bis zu unserem Hotel du Port durch die Stadt Lausanne war ein bisschen mühsam (Teerbelag, Heiss, Autoverkehr, Huperei etc.) aber auch das konnte uns von unserem Ziel nicht abhalten.

Heute trafen wir wieder die uns schon bekannte Pilgerin Ella aus Augsburg (DE), welche in Sankt Antoni in der gleichen Unterkunft war wie wir. Sie hatte Blasen, defekte Wanderschuhe und dadurch keine Motivation mehr weiterzugehen. Sie wollte noch bis Lausanne laufen, dann aber mit dem Zug wieder nach Hause fahren.

Unsere Zimmer im Hotel du Port sind klein aber sauber und gegen die Strasse raus, mal sehen wie die Nacht dadurch verläuft.

Wie gewohnt, nachstehend noch einige Bilder des Tages.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und bis Morgen

Euer Jürg

Heute Morgen wir zwei als “Schatten-Pilger”

Herrliche Luft, Schattig und schön Kühl 🙂

Ein riesiger Baumstamm versuchte uns den Weg zu versperren – umsonst 🙂

So könnte man Stundenlang laufen…

Général Guisan (unterstes Schild) selbst musste hier wohl nicht laufen 🙂

In einem Vorort von Lausanne, wunderschöne Blumen.

Herrliche Aussicht auf dem Montpreveyres und eine Zeitangabe nach Lausanne welche nur bei kühlem Wetter ohne schweren Rucksack einzuhalten ist.

Von dieser Kirche aus sehen wir das erste mal den Genfersee (durch die Hitze leider nur flimmernd).

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Tag 5 – von Romont nach Vucherens (26km)

Meine Lieben

Da unsere Zimmer in Romont direkt oberhalb der Hotel-Restaurant-Terasse lagen gab leider es erst nach Mitternacht genug Ruhe um einschlafen zu können.

Am heutigen Tag einmal mehr: Keine Pilger weit und breit… (wir sind doch nicht etwa die einzigen auf dieser Strecke – oder doch?)

Wir Namen uns für den heutigen Tag welcher 31 Grad Hitze versprach insgesamt rund 8 Stunden Zeit bei welchem wir immer wieder Pausen einlegten und viel tranken. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl mit der Hitze umzugehen. Diese Erfahrung werde ich für meinen weiteren Weg sicher noch mehrmals gut gebrauchen können.

Der heutige Tag war vor allem für Therese ein grosses Highlight. Ihre Tochter Elena rief an freute sich auf ihre bestandene Abschlussprüfung zur MPA. Herzlichen Glückwunsch auch von mir Eli für deine tolle Leistung!!! Dazu kam die Info, dass ihr Sohn Janick den gestrigen, ersten Tag der Rekrutenschule gut überstanden habe.

Unsere heutige Unterkunft ist im “Le Petit Verger” bei der Familie Patrick & Sylvie Dégallie in welchem wir den ersten Stock (3 Schlafzimmer, Bad und Douche, Wohnzimmer, Balkon und einem gefüllten Kühlschrank mit verschiedenen Mineralwassern und Bieren!) für uns alleine haben. Wir könnten für heute Nacht also noch ein Zimmer untervermieten 🙂

Da für uns heute kein Restaurant nahe genug ist (wir sind auf keine weiteren Pilger-Kilometer ansprechbar) stellte uns unsere Gastgeberfamilie kurzerhand ihr eigenes Auto zur Verfügung. Das ist ein Service! Einen ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an Patrick & Sylvie!

Heute Abend werden wir im Restaurant des Trois-Suisses speisen und anschliessend sicher nicht allzu spät an unseren Kopfkissen horchen denn Morgen wollen wir noch ein wenig früher mit unserer Weiterreise starten.

Nun wünsche ich euch Allen einen schönen Sommerabend und freue mich darauf, euch auch Morgen wieder von unserem Abenteuert berichten zu können.

Euer Jürg

Der Broye entlang Richtung Moudon. Einige Kilometer lang und leider ohne ein einziges Bänckchen…

Auf dem höchsten Punk von Moudon das schöne Château Rochefort. Das war in der Hitze ein Aufstieg!

Unsere tolle Unterkunft mit einem wunderschönen Garten bei der Familie Patrick & Sylvie Dégallie

Und am Schluss noch mich beim Blog schreiben 🙂

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Tag 4 – von Posieux nach Romont (22 km)

Meine Lieben

Die ruhige, Nacht in unseren tollen Wohnungen gab uns die Möglichkeit unser Schlafmanko wieder auszubessern. Da der Wetterbericht heute einen sehr warmen Tag versprach, deckten wir uns mit je 3 Litern Wasser (d.h. 3 kg mehr Gepäck!) ein und waren somit was die Flüssigkeit betraf für den Tag gut vorbereitet. Zeitlich starteten wir heute Morgen um 07:30h, also etwa eine Stunde führe als bisher um der heissesten Zeit des Nachmittags ausweichen zu können.

Die heutige Tagesstrecke war (bis am Schluss der Aufstieg in Romont zum Hotel) relativ flach, leider auch wieder überwiegend geteert aber dafür immer mit einem herrlich kühlenden Wind bestückt.

Pilger begegneten wir heute keine. Entweder war es allen anderen zu heiss zum laufen, oder sie waren durchwegs langsamer oder schneller als wir unterwegs.

Unser Hotel du Lion d’Or liegt nur ca. 100 Meter entfernt von der wunderschönen gotischen Kollegiatkirche Notre-Dame-de-l’Assomption entfernt. Leicht oberhalb dieser Kirche liegt auf dem höchsten Punkt des Hügels das Schloss Romont von welchem man einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung geniessen kann.

Nun sitzen wir beim Apéro, freuen uns auf ein feines Nachtessen und geniessen den Sommerabend.

Ich wünsche also auch euch einen schönen Abend und bis Morgen

Euer Jürg

Und hier, wie sicher schon von euch erwartet unsere Tagesimpressionen.

Unterwegs geniessen wir die herrliche Blumenpracht…

Die Stadtgrenze haben wir erreicht, aber bis zum Hotel pilgern wir noch 4 km…

Schon von weitem bildet das auf dem Hügel gelegene Städtchen Romont eine eindrucksvolle Silhouette.

Die wunderschöne gotische Kollegiatkirche Notre-Dame-de-l’Assomption von innen.

Die herrliche Aussicht vom Schloss Romont.

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Tag 3 – von Stankt Antoni nach Posieux ??? (25 km)

Meine Lieben

Vorne weg: Der heutige Tag hatte es in sich, wir haben uns schuldlos verlaufen, aber beginnen wir von vorne…

Nach einer Nacht neben einer Kirche welche die Viertelstunden und die vollen Stunden konsequent “meldeten” hatten wir Punkto Schlaf beide eine tolle Nacht 🙁

Nach einem feinen Frühstück unserer Gastgeberin trafen – wie gestern erwähnt – unsere beiden Freunde Andrea und Daniel, pünktlich mit dem Auto um 08:00h bei uns ein.

Da ich in der Nacht viel Zeit zum “hirnen” hatte, entschied ich mich, den Beiden ein wenig von meiner Ausrüstung in ihren Kofferraum zu legen damit mein Rucksack zum tragen erträglicher wird.

Einmal mehr ohne Regen konnten wir den heutigen Tag geniessen. Praktisch der ganze Weg war für einmal ohne auf und ab und so kamen wir natürlich auch schneller vorwärts. Landschaftlich wanderten wir über saftige Wiesen und Flüsschen entlang Richtung geplantem (gedachten) Ziel “Posieux”.

Wenn Wegweiser nach Links UND rechts den Jakobosweg anzeigen kann man leicht ins grübeln kommen und man muss sich entscheiden. Die Chance den richtigen Weg zu finden (einer muss ja falsch sein) liegt also bei 50%.

Wir (Andrea, Therese und ich) hatten uns für die rechte Seite entschieden, Daniel für die linke. Typisch schweizerisch gewinnt die Mehrheit und so pilgerten wir in eine Richtung welche sich nach über 20 km als falsch herausstellte.

Da wir unser Tagespensum erfüllt hatten und die Motivation fehlte weitere 8 km zur Korrektur zu laufen nahmen wir den nächsten Bus und Zug zurück nach Freiburg, fuhren mit unseren Freunden mit einem weiteren Bus zurück nach Sankt Antoni, stiegen ins Auto und führen Richtung Posieux. Unterwegs gab es ein feines Essen im Gasthof Ochsen in Düdingen.

Die heutige Übernachtung im Hotel Croix-Blanche Posieux ist der Hammer! Die beiden Zimmer sind eigentlich 2,5-Zimmer-Wohnungen mit modernster Ausstattung und keine Kirche weit und breit!

Einem guten Schlaf steht also nichts im Wege.

Bilder des heutigen Tages sind wie üblich angehängt.

Ich wünsche euch einen schönen Abend, eine gute kommende Woche und bis Morgen.

Euer Jürg

Der Wegweiser Nr. 4 zeigt nach links UND rechts, hmm….

Links unsere beiden Freunde Daniel und Andrea Hofer.

Die Stadt Freiburg von ihrer schönsten Seite 🙂

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Tag 2 – von Rüeggisberg nach Sankt Antoni (23 km)

Meine Lieben

Nach den gestrigen 20 km stand heute eine ähnliche Strecke vor uns, aber mit dem grossen Vorteil, dass nur noch ca. 5% geteerter Weg zu bewältigen war – super!

Auch der angekündigte Regen blieb aus und so konnten wir die Strecke so richtig geniessen. Die Strecke selbst: auf und ab, auf und ab, auf…..

Interessant waren auch unsere ersten Begegnungen mit anderen Pilgern: Astrid aus Sarnen welche in Spiez gestartet hat und morgen wieder nach Hause fährt und 2 Pilger aus Wien, welche schon 1’100 km hinter sich haben – Wow!

Die heutige Unterkunft bei Andrea Kaeser ist sehr schön und auch “speziell”. Die Künstlerin hat den Innen- und Aussenbereich ihres Hauses voll mit verschiedenen Kunstwerken ausgestattet.

Im Moment sitzen wir im Restaurant Senslerhof auf der Terasse und geniessen als erstes ein Panaché und freuen uns auf ein feines Znacht. Astrid ist mittlerweile auch dazugekommen.

Morgen früh treffen wir unsere gemeinsamen Freunde Andrea und Daniel Hofer die uns einen Tag begleiten werden – wir freuen uns sehr!

Auch einige Bilder des heutigen Tages möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Ich wünsche euch noch einen schönen Samstagabend, einen wunderschönen Sonntag, Buen Camino und bis Morgen, Euer Jürg

Links die beiden Wiener, in der Mitte Astrid und uns beide kennt ihr ja schon von gestern.

Wir haben lange gewartet aber es wollte und wollte niemand unsere Rucksäcke tragen 🙂

Wir hatten keinen Regen, wurden aber durch das feuchte Gras trotzdem Nass. Kein Problem, kurz darauf war schon wieder alles trocken.

Unterwegs wunderschöne Kornblumen.

Und hier noch einen kleinen Eindruck von unserer heutigen Unterkunft.

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Tag 1 (Freitag, 21.06.2019) – von Münsingen nach Rüeggisberg

Meine Lieben

Heute war es also nun soweit! Nach all den Jahren in welchen ich den Jakobsweg im Kopf hatte war der lang ersehnte Tag gekommen. Bis vorgestern sah es noch so aus als würde es heute den ganzen Tag regnen, wir – Therese Blumenthal meine “Mit-Pilgerin” die mich bis Nyon begleitet und ich hatten aber Glück und es regnete nur ab und zu.

Der Weg von Münsingen über Gerzensee, Kirchenturnen, Hasle bis Rüeggisberg war leider praktisch zu 99% geteert, also nicht mein Lieblinsbelag…

Die Landschaft dagegen war grossartig! Viele ausländische Touristen zahlen ein kleines Vermögen wenn Sie dies sehen möchten.

Da die Blasen heute schon mal ausgeblieben sind können wir uns voll auf unser Nachtessen im Restaurant Viva freuen.

Unsere Unterkunft ist auf 2 Häuser aufgeteilt. Therese übernachtet bei der Familie Trachsel und ich bei der Familie Willen. Wir haben beide sehr schöne Zimmer mit eigenem Bad und eine herrlichen Aussicht bis auf Thun (der See ist leider ein wenig im Dunst).

Und nun habe ich noch einige Impressionen vom heutigen Weg für euch festgehalten.

Ich wünsche euch einen schönen Abend, Buen Camino und bis Morgen, Euer Jürg

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Vorwort

Liebe Leserinnen, Liebe Leser

Vor einigen Jahren erhielt ich zum Kauf einer neuen Nikon-Kamera die Einladung zu einer Sonntagsmatinee in einem kleinen Kino in Bern. Der gezeigte Dokumentarfilm der beiden Schweizer Regisseuren Jonas Frei und Manuel Schweizer hatte den Titel “Camino de Santiago” und bestand aus Interviews von Pilgerinnen und Pilgern über ihre unterschiedlichen Motivationen, den Jakobsweg zu gehen.

Seither ging mir dieser Weg nicht mehr aus dem Kopf.

Auf der Suche nach weiteren Informationen zu diesem Thema fand ich das Buch “Ich bin dann mal weg” von Hape Kerkeling welches mich zusätzlich motivierte diesen Weg ebenfalls zu gehen. Mit vielen YouTube-Videos über Rucksäcke, Schuhe, Packlisten, Wegstrecken, Unterkünfte ect. informierte ich mich anschliessend immer weiter und weiter und weiter…

Da ich den Jakobsweg von zu Hause aus starten wollte, musste ich eine Zeit abwarten welche es mir erlaubte, gute 4 Monate am Stück frei zu nehmen um dieses Vorhaben in die Tat umsetzen zu können.

Diese Zeit ist nun gekommen und ich kann am Freitag, 21. Juni 2019 dieses Abenteuer beginnen. Nach dem Motto “Der Weg ist das Ziel” werde ich Schritt für Schritt versuchen, jeden Tag auf diesem Weg zu geniessen und nur im Hinterkopf das über 2’000 km entfernte Santiago de Compostela zu behalten.

Diejenigen von euch welche meinen Blog abonnieren werde ich gerne auf meine Reise “mitnehmen” und so meine Erlebnisse und Eindrücke mit euch teilen. Ich freue mich auch auf viele Kommentare von euch!

In diesem Sinne: Buen Camino!

Euer Jürg

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